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Dr. Carsten Meyer

Parodontitis erkennen und zahnerhaltend behandeln

Eine Parodontitis wird verursacht durch Plaque bildende Bakterien, die Entzündungen am Zahnfleisch und am Zahnbett hervorrufen.

Da diese Erkrankung schmerzfrei abläuft, reagieren viele Menschen auf die ersten Anzeichen gar nicht.

Zunächst ist das Zahnfleisch nur entzündlich gerötet. Im weiteren Verlauf können sich dann immer tiefere Zahnfleischtaschen bilden, die zu Zahnlockerungen, Zahnwanderungen und letztlich zum Zahnverlust führen.

Und nicht nur das - von Bakterien befallene Zähne belasten den gesamten Organismus und erhöhen nachgewiesenermaßen das Risiko für Frühgeburten, Herzinfarkt, Schlaganfall, Arteriosklerose, Endokarditis und Diabetes.

Parodontose

Systematische und schonende Parodontitisbehandlung

Erhaltung ist das oberste Ziel für jeden Zahn

Deshalb führen wir bei entsprechendem Bedarf vor der Zahnbehandlung eine fachgerechte Therapie des Zahnhalteapparates durch, die Parodontal-Behandlung.

Die individuelle Vorgehensweise ist abhängig vom Schweregrad der Parodontitis. Mit Hilfe einer Sonde erheben wir den Parodontal Screening Index (PSI),der aussagt, wie weit die Knochenrückbildung am Zahn bei einer Parodontitis fortgeschritten ist. Ziel ist in jedem Fall, die Anzahl der Bakterien, die Zahnfleisch, Knochen und Zähne schädigen, drastisch zu senken.

Neue Leistungen zur systematischen Parodontitis-Behandlung für gesetzlich Versicherte

Mit der neuen Richtlinie (PAR-Richtlinie) für die systematische Behandlung von Parodontitis und anderen Parodontalerkrankungen, die zum 1. Juli 2021 in Kraft getreten ist, wird der Parodontitis seitens der Gesetzlichen Krankenkassen deutlich mehr Beachtung geschenkt – ein Plus für Ihre Gesundheit.

Die PAR-Richtlinie umfasst im Zusammenhang mit der eigentlichen antiinfektiösen Therapie (Entfernung aller harten und weichen Beläge) im Wesentlichen die folgenden zusätzlichen drei Bausteine:

  • individuelle Mundhygieneunterweisung
  • parodontologisches Aufklärungs- und Therapiegespräch
  • unterstützende Parodontitistherapie (UPT)

Lesen Sie mehr zur neuen PAR-Richtlinie und den Vorteilen für Sie in unserer Patienteninformation.


Eine Professionelle Zahnreinigung schützt vor Parodontitis

Konsequente Zahnpflege mit regelmäßiger Professioneller Zahnreinigung (PZR) und eine zahngesunde Ernährung sind ein wirksamer Schutz vor Zahnbelägen und Parodontitis.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass Patienten, die regelmäßig eine Professionelle Zahnreinigung (PZR) durchführen lassen, seltener an Parodontitis erkranken.

Achtung: Das sind die Symptome für eine Zahnfleischentzündung oder eine Parodontitis:
  • Rötung des Zahnfleisches
  • Schwellung des Zahnfleisches
  • Zahnfleischbluten beim Zähneputzen
  • Zahnfleischrückgang
  • Zahnlockerung

Zahnfleischerkrankungen sind weit verbreitet

Zahnfleischerkrankungen gehören zu den am weitesten verbreiteten Krankheiten überhaupt - vier von fünf Erwachsenen und auch viele Jugendliche leiden daran, oft ohne es zu wissen. Verschiedene Faktoren erhöhen das Risiko für Zahnfleischentzündungen und Parodontitis.

Dazu gehört vor allem eine unzureichende Zahnpflege, bei der Zahnbeläge nicht gründlich entfernt werden und einen Nährboden für krankmachende Bakterien bilden. Mit zunehmendem Alter oder durch verminderte Abwehrkräfte steigt das Risiko an Parodontitis zu erkranken. Aber auch andere Faktoren begünstigen die Entstehung dieser Erkrankung.

Dazu gehören z.B.:

  • Diabetes mellitus
  • Rauchen
  • Stress
  • Hormonschwankungen, z.B. in der Schwangerschaft

Parodontitis und Diabetes

Bei Diabetikern kommen Zahnfleischentzündungen etwa dreimal so häufig vor wie bei Menschen ohne die so genannte Zuckerkrankheit. Vor allem ein schlecht eingestellter Zucker begünstigt die Parodontitis. Umgekehrt lässt sich auch der Diabetes leichter einstellen und kontrollieren, wenn es gelingt, die Mundhöhle entzündungsfrei zu halten.

Wissenschaftliche Studien belegen zudem, dass die frühzeitige Behandlung von Zahnfleischentzündungen sich auch positiv auf die Gefäßwände auswirkt und so vor Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall schützt. Denn auch hier bestehen Zusammenhänge. Bei ausgeprägter Parodontitis wurde ein doppelt hohes Risiko für eine Erkrankung der Herzkranzgefäße nachgewiesen.


Raucher sind gefährdet

Bei Rauchern ist das Risiko, an Parodontitis zu erkranken viermal größer als bei Nichtrauchern. Das Nikotin wirkt sich auf die Durchblutung und die Immunabwehr des Zahnfleisches extrem negativ aus. Oft fehlen die typischen Anzeichen einer Parodontitis wie Anschwellen des Zahnfleisches, Rötung und Blutung, obwohl die Erkrankung schon weit fortgeschritten ist.


Nachsorge ist wichtig!

Parodontitis ist eine chronische Erkrankung, die eine lebenslange Betreuung erfordert. Perfekte Mundhygiene, regelmäßige Kontrolluntersuchungen und Professionelle Zahnreinigungen sind notwendig, um den Therapieerfolg zu gewährleisten. Wer konsequent darauf achtet, hat gute Chancen auf eine dauerhafte Verbesserung.

Unsere Prophylaxe-Fachkräfte sind speziell fortgebildet für Vor- und Nachsorge bei Parodontitis-Patienten und können Sie kompetent beraten.