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Dr. Carsten Meyer

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Bundesbürger wissen nur wenig über gesundheitliche Folgen von Zahnproblemen

Die Erkrankung eines Zahns muss nicht auf diesen beschränkt bleiben, sondern kann zu Schäden an anderen Organen führen - und umgekehrt. Störungen an Zähnen oder Kiefer können akute oder chronische Erkrankungen auslösen. So kann beispielsweise das Risiko von Kreislauferkrankungen, Schlaganfall und Frühgeburten bei einer vorliegender Parodontitis (Parodontose) erhöht sein. Störungen des Kiefergelenks können zu Nacken-, Rücken- oder Kopfschmerzen sowie z. B. Ohrgeräusche (Tinnitus) führen. Chronische Entzündungen im Bereich von Zähnen und Kiefer können die Leistungsfähigkeit erheblich reduzieren. Dass Zahnprobleme auch das Risiko für die Zuckerkrankheit erhöhen können, ist bereits medizinisch anerkannt.

Die Zahngesundheit ist für den Erhalt und/oder die Verbesserung der Gesamtgesundheit und damit auch für die Lebensqualität von großer Bedeutung. Doch bei den Menschen in Deutschland ist der Zusammenhang zwischen schlechten Zähnen und chronischen Erkrankungen weithin unbekannt und wird daher oftmals unterschätzt. Eine europaweite Studie zur Zahn- und Mundgesundheit zeigt deutlich auf, dass das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Zahngesundheit und Allgemeingesundheit vergleichsweise gering ist. Dies zeigt sich auch daran, dass die überwiegende Mehrheit mit dem Gesundheitszustand der eigenen Zähne zufrieden ist, obwohl mehr als 50 Prozent der deutschen Bevölkerung zwischen 18 und 74 Jahren kein vollständiges Gebiss aufweisen können. Zudem lehnen 36 Prozent (29 Prozent in Europa) die Richtigkeit der Zusammenhänge zwischen Zahn- und Allgemeingesundheit ab.

Europaweit wird heute mindestens zweimal täglich die Zähne geputzt. 79 Prozent der Deutschen tun dies, besonders eifrig dabei 89 Prozent der Frauen, aber nur 70 Prozent der Männer. 81 Prozent der Frauen tauschen regelmäßig alle drei Monate ihre Zahnbürste aus, bei den Männern sind es 73 Prozent.

Die Studie ergab auch, dass jeder dritte Deutsche keine Zahnseide benutzt. Bei rund 25 Prozent gehört der Einsatz von Zahnseide zum täglichen Zahnpflegeprogramm. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern liegt Deutschland hier mit den Italienern aber weit vorne. In Frankreich gaben 61 Prozent der Befragten an, keine Zahnseide zu verwenden. Dagegen zeigt die Studie auf, dass 60 Prozent der Europäer über die Bedeutung von Zahnseide zur Vorbeugung von Zahnbelag und Zahnfleischentzündungen Bescheid wissen. Ähnlich verhält es sich beim Thema Mundspülungen: Viele wissen um den Wert von Mundspülungen zur Vorsorge von Zahnbelag und Zahnfleischentzündungen und sehen sie als probate Mittel gegen Mundgeruch. Eingesetzt werden Mundspülungen bei der täglichen Mundhygiene aber nur von 37 Prozent der Befragten.


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